
Gestern haben wir uns im Club am Thema „Streetfotografie“ versucht und erste Anläufe in diesem nicht einfachen Umfeld unternommen.
Streetfotografie zeigt Menschen in alltäglichen Situationen oder Altagssituationen in denen Menschen vorkommen. „Thomas Leuthard“
Es ist natürlich nicht möglich dieses Genre der Fotografie schnell an einem Nachmittag zu lernen. Streetfotografie ist ein Prozess der langsam vorwärts geht. Nicht selten sieht man „nichts“ und wird entmutigt — nicht aufgeben. Such deinen Weg und deinen persönlichen Stil für deine Berichterstattung. Ob Schwarz-Weiss oder Farbe, ob näher ran oder doch etwas aus der Distanz — das muss jeder für sich entscheiden.
Gildo und ich haben uns gleich zu Beginn ein Thema ausgesucht — wir wollten die Handy und Tablet-Fotografen (-Knipser) „portraitieren“. Speziell dazu eignet sich Luzern an einem wunderschönen Sommertag vermutlich wie kein zweiter Ort. Es gibt wohl kaum eine grössere Ansammlung von asiatisch-stämmigen Mitmenschen ausserhalb Asiens — Wahnsinn.

In der Streetfotografie geht man nicht hin und holt sich die Zustimmung zum Fotografieren. Alles muss schnell und möglichst unbemerkt ablaufen. Bei so vielen „Fotografen“ kann man gut unbemerkt aus dem Hinterhalt agieren. Aber natürlich wollte ich die Situation auch nicht immer hinter dem Rücken des „Knipsers“ festhalten.

Während die „Besucher“ auf ihren Transport zum nächsten Highlight ihrer Tour warten werden die ersten Schnappschüsse und Erinnerungen betrachtet und ausgetauscht. Dabei unterschieden wir uns in keiner Weise. Wenn mir ein Bild gelungen ist das ich für sehr gut empfinde, tele ich meine Freude direkt mit Gleichgesinnten.

„Es ist eine sehr ungeschminkte, authentische Fotografie. Man muss sehr schnell auf Momente reagieren, die wie im Flug vergehen. Der Zeitenlauf lässt sich nicht anhalten, wie es in vielen anderen Feldern der Fotogra-fie ist, wo sich Dinge wiederholen. Aber Konstellationen gibt es in der Street Fotografie immer nur ein Mal. Man muss sehr schnell und spontan agieren. Hinzu kommt: Es reicht nicht aus, nur den einen magischen Moment zu erfassen. Der Fotograf muss alle Elemente, die sich in dem Sucherbild bewegen, im Bruchteil einer Sekunde innerhalb dieses Rahmens so ordnen, dass ein gut gestaltetes Bild entsteht. Es ist eine unglaublich an-spruchsvolle Fotografie.“
— Rolf Nobel, Professor für Fotografie
Ich möchte nicht zugeben wie viele meiner Bilder von gestern einfach durch Glück entstanden sind. Teilweise habe ich Bilder geschossen wo ich nicht mal durch den Sucher geschaut habe. Die Kamera auf Hüfthöhe getragen, eine Situation gesehen und dann eben einfach aus der „Hüfte geschossen“. Glück gehabt

Streetfotografie bedeutet für mich wie immer in der Fotografie ein Transport von dem was ich gesehene habe, von dem was ich in dem Moment denke. Ein Bildtitel kann dabei unterstützen und dem Betrachter meine Gedankengängen näher bringen.

An Orten wo viele Menschen sind lässt sich Streetfotografie leichter umsetzen. Man geht etwas in der Masse unter. Wo Menschenansammlungen stattfinden oder wo man stehen bleiben muss finden sich leichter Sujets. Hier kann man „trainieren“ und wenn man dann doch mal angesprochen wird — so what — ich „cha nume schwizerdütsch“.

Ich muss ja immer schmunzeln wenn ich diese Tablet-Fotografen sehe. Die schleppen ein iPad mit sich rum und schauen dabei mehr auf das Display als in die reale Welt — früher hiess es man hat ein Brett vor dem Kopf — heute ein Tablet 🙂

Hat nun der junge Mann einen Blick für die Selfie-Stange übrig oder für die junge Dame ? Auf jeden Fall sind diese Stangen nun wirklich der Hit und scheinen gerade bei den asiatischen und amerikanischen Touristen der Renner zu sein.

Wer keine Selfie-Stange sein Eigen nennen darf, der hat eben lange Arme.
Am Ende muss man natürlich dazu sagen das Gildo und ich sicherlich aufgefallen sind. A haben wir nun nicht gerade die unauffälligsten Kameras im Anschlag und B haben wir uns natürlich für unsere Motivsuche auch die Hot Spots in Luzern ausgesucht. Hier müssen die Handy- und Tabletfotografen herkommen. Und so verwundert es auch nicht das wir auch ab und zu mal ein Handy oder eine Kompaktkamera in den Händen hielten weil uns junge Damen freundlich gebeten haben — „Can you make a picture, please ?“

Es war ein heisser Tag, es war eine Herausforderung, es war ein Erlebnis und wenn ich noch einen Tag länger in Luzern gewesen wäre könnte ich vermutlich bereits meine ersten Sätze Mandarin sprechen — Habe mich gestern manchmal gefragt wer hier der Tourist ist.
Hallo Charlie,
Sehr schöne Bilder hast Du gemacht. Ich finde in Schwarz Weiss sind sie noch aussagekräftiger als in Farbe.
Gruss
Werner
Vielen Dank Werner
Es freut mich Dich hier zu begrüssen und dass dir die Serie gefällt. Ich hoffe es geht Dir gut. LG
Hallo Charlie,
Vielen Dank für dein feedback. Nein, mir könnte es besser gehen, aber vielleicht hast Du von Helma erfahren, dass Margrit im Februar 13 verstorben ist.
Liebe Grüsse
Werner
Oh je… das tut mir leid zu lesen. Kann sein das Helma es erwähnt hatte, aber ich war selber im Frühling 2013 im Spital und so habe ich es ev. nicht wirklich mitbekommen. Wünsche Dir alles, alles Gute. LG