
Es war mein 28. Powerman… nicht als Athlet aber als ein kleines Teil des Puzzles.
Bei meinen ersten Teilnahmen war ich mit Helfer-Shirt ausgerüstet für die Verteilung der Verpflegungstaschen für andere Helfer im Einsatz, bis ich mich dann zur Motorrad-Truppe gesellt habe. Dort hatte ich 2 Jahre lang jeweils einen Schiedsrichter als Sozius dabei der auf der Radstrecke darauf achtete, dass unsere zugewiesene Gruppe nicht Windschatten fuhr. Danach wurde ich von einem englischen Reporter einer Triathlon-Zeitung „beschlagnahmt“ und durfte ihn jahrelang um den Rundkurs chauffieren. Sein Name war John und er hampelte auf dem Rücksitz immer ziemlich wild hin und her. Es war eine tolle Zeit und wir hatten immer viel Spass zusammen — auch wenn das Wetter selten gut war und er trotzdem immer mit kurzen Hosen auf dem Töff sass – Engländer eben 🙂
Seit ein paar Jahren bin ich nun mit dem Fotoclub Blende 8.5 am Powerman Zofingen im Einsatz. Die letzten Jahre habe ich dabei auch die Radstrecke gewählt und bin mit dem Motorrad auf Sportlerjagd gegangen. Dieses Jahr habe ich mich bewusst für was anderes entschieden. Mein Einsatzort war der Startbereich zur Laufstrecke, die Durchfahrten in Zofingen (die Athletinnen und Athleten absolvieren 3 Runden à 50km) und die Siegerehrungen.
Den Startbereich zur Laufstrecke haben wir uns so aufgeteilt das ein Fotograf direkt das Startgeschehen mit einer klassischen Reportage-Brennweite von ca. 24-70mm abdeckt. Ich habe dagegen auf ein Teleobjektiv 70-200mm gesetzt — und ich liebe mein Nikkor 70-200mm f2.8. In Kombination mit der D4s ist das Objektiv einfach unschlagbar.
Beim Start absolvieren die Langstreckenathleten einen Lauf von 10km (2 Runden à 5 km) und kommen so also wieder im Startbereich vorbei. So hatte ich das Glück die führenden beiden Sportlerinnen zu stellen. Nina Brenn SUI (erreichte im Schlussklassement den 2. Rang) und Emma Pooley GBR lieferten sich zu dem Zeitpunkt noch ein Kopf an Kopf Rennen. Das Renngeschehen war für mich als Fotograf sehr wichtig — sollten wir ja sicherlich die künftige Siegerin in jedem Teilbereich des Rennens abgelichtet haben.
Andere Athletinnen hatten zu dem Zeitpunkt sogar noch die Energie sich mit Zuschauern abzuklatschen und Zeit für ein Lächeln. Herrlich — das macht den Powerman aus. Nach dem 10km Lauf ging es in die Wechselzone und auf die 150km lange Radstrecke.
Da habe ich mich an einen Kreisel gestellt und mit dem 14mm bin ich den Sportlern ziemlich nah gekommen – aber alles noch sicher. Durch die Bewölkung war es kaum möglich eine ausgewogene Belichtung zu erreichen und so musste ich zum Blitz greifen. Auf dem Bild Emma Pooley GBR die nun zum 3. Mal in Folge den Powerman Zofingen für sich entschieden hat.
Auf der 2. Runde habe ich mich dann erneut mit dem 70-200mm Objektiv auf die Lauer gelegt. Susanne Svendsen DEN hat im Abschluss den 3. Rang erreicht. Bei den Herren habe ich ebenfalls bei den Durchfahrten auf das Tele gesetzt. Im Vordergrund (unscharf) ist der 3. Soeren Bystrup DEN gefolgt vom neuen Weltmeister Seppe Odeyn BEL.
So gesehen kann ich zufrieden sein, habe ich doch die künftigen Sieger erwischt und die Bilder waren auch noch brauchbar. Und so schnell geht dann auch ein Powerman wieder vorbei. Aber bekanntlich ist nach dem Powerman eben auch schon wieder vor dem Powerman.