Polo — ein schneller Mannschaftssport

Heute war ich mit Jasmin spontan bei einem Poloturnier — wobei ich ja der Meinung bin dass man mit Essen nicht spielt — und habe dabei mal das Sigma 120 -300mm f2.8 testen können.

Polo in Kürze

Beim Polo versuchen die Spieler, auf dem Rücken eines Pferdes sitzend, einen ca. 130g schweren und 8cm grossen Ball mit einem ca. 1.50 m langen Schläger in das 7.3m breite gegnerische Tor zu schlagen. Da das oberste Ziel der Schutz der Pferde ist, wurde dementsprechend auch das Regelwerk auf die Sicherheit der vierbeinigen Teammitglieder ausgelegt. Eine Polomannschaft besteht aus vier Spielern. Auf dem Feld nimmt jeder Spieler immer wieder seine Position ein:  Nr.1 – wird als offensivster Spieler bezeichnet. Nr.2 – zählt als Angreifer, spielt aber hinter der Nr.1. Nr.3 – verteilt die Bälle nach vorne und sichert gleichzeitig hinten ab. Nr.4 – ist primär dafür verantwortlich, das eigene Tor zu beschützen.

Jeder Spieler besitzt ein persönliches Handicap. Dieses wird von der Handicap-Kommission bestimmt und reicht von -2 (Anfänger) bis +10 (Profi). Das Teamhandicap errechnet sich aus der Summe aller Einzelhandicaps. Vor jedem Spiel erhält die Mannschaft mit dem niedrigeren Teamhandicap eine entsprechende Torvorgabe.

In der Schweiz werden pro Spiel in der Regel vier Chukkers (Spielabschnitte) à 7 ½ Minuten gespielt. Das letzte Chukker endet bereits nach 7 Minuten. Derjenige Spieler, welcher einem vorgängig geschlagenen Ball auf gerader Linie folgt oder als erster die vom rollenden Ball beschriebene Linie aufnimmt, hat das Wegerecht. Um diesen Spieler nicht zu behindern oder gar zu gefährden, darf kein anderer Spieler sein Wegerecht kreuzen. Um den ballführenden Spieler am Schlag zu hindern, darf der Gegenspieler in ihn hineinreiten. Der Aufprallwinkel darf allerdings nur so groß sein, dass er höchstens einen kleinen Stoß verursacht. Je schneller das Pferd läuft, desto flacher muss der Winkel sein.

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Eine Grundregel in der Fotografie von Sportarten mit Bällen ist — der Ball gehört aufs Bild. Aber ich habe nun die Erfahrung gemacht, das ist beim Polo nicht gerade einfach. Die Jungs und Mädels auf den Pferden sind extrem schnell unterwegs. Soll die Dynamik der Sportart mit ins Bild und der Ball auch noch drauf sein, dann wird das eine Herausforderung für den Fotografen.

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Sigma 120 – 300mm f2.8 im Test

Von Gere konnte ich mir das Sigma 120 – 300mm f2.8 APO DG HSM ausleihen. Gleich mal vorneweg — ohne Einbeinstativ geht da nichts mehr. Das Objektiv wiegt alleine 2.6 kg und zusammen mit einem D4s-Body stemmt man da 4 kg. Da hilft ein Einbeinstativ ungemein. Das erwähnte Objektiv verfügt über keinen optischen Bildstabilisator und daher ist es aus meiner Sicht zwingend das entsprechende Verschlusszeiten erreicht werden müssen — bei allen Bildern hier liegt die Verschlusszeit bei min. 1/1600 sec. — wobei das weniger mit dem fehlenden OS zu tun hat als mit der Geschwindigkeit der Sportart.

Mein Test richtete sich aber an die Offenblenden-Tauglichkeit des Objektivs. So habe ich alle Aufnahmen mit Blende f2.8 geschossen und es ist einfach schön wie man mit solchen Objektiven das Hauptmotiv vom Hintergrund freistellen kann.

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Das Sigma macht seine Arbeit generell nicht schlecht. Der Autofokus kann mithalten und das Objektiv verrichtet seine Arbeit gewohnt Sigma-typisch solid. Was mir aber nicht ganz so gut gefällt ist die Schärfeleistung. Die Bilder machen mir alle den Eindruck als hätte ich einen leicht Back- oder Frontfokus — da ich es nicht unter Labor-Bedingungen getestet habe kann ich es nicht hundertprozentig beurteilen. Aber vielleicht bin ich auch vom Nikkor 70-200 f2.8 so verwöhnt das hier die Qualität eben schon sichtbar nachlässt. Da frag ich mich wie wohl das neuere Modell performen würde. Generell ist es aber ein Jammern meinerseits das auf hohem Niveau stattfindet.

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Auf jeden Fall ist es beeindruckend wie man mit dem Objektiv in der Distanz Motive festhalten kann und dabei den Hintergrund so schön unscharf zeichnet. Da zeichnet sich eben eine Blende f2.8 ganz klar aus. Das macht Spass — aber ob man diesen Spass auch wirklich braucht?

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Ich kann es noch nicht beurteilen / beantworten. Sicherlich wird man dieses Objektiv nur dabei haben wenn man mit dem Auto ziemlich nah bis zum Event vorstossen kann — das Gewicht ist beeindruckend. Wenn die Schärfeleistung etwas mehr performen würde, dann wäre es perfekt und ich würde mir den Kauf eigentlich nicht überlegen. Aber eben — muss mal drüber schlafen.

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Abschliessend war es ein toller Test. Zum einen hat Jasmin mal Polosport von Nah erlebt und den ganzen Schicki-Micki-Zirkus rundherum gesehen, zum Anderen konnte ich mit dem Objektiv ausgiebig testen und ein paar tolle Shots erstellen und weitere Erfahrungen im Bereich der Sportfotografie sammeln.

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Beim nächsten Polospiel werde ich mir auch eine andere Position als Fotograf suchen damit ich den Ball mehr aufs Bild bekommen. An einer der Grundlinien kommen die Reiter ja auf den Fotografen zu und spielen den Ball ja Richtung Tor — da müsste die Chance auf mehr Bälle im Bild doch grösser sein. Das nächste Mal…

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