Nikon D4s — oder doch ein Dampfschiff

Zum Geburtstag habe ich mir spontan eine Nikon D4s gegönnt. Und nach ein paar Einsätzen muss ich sagen:


Das Teil ist Geil…


Schneller Autofokus

Direkt nach dem Kauf war am Sonntag ja dann das Supermoto in Roggwil. Hier hat sich vor allem das hervorragende Autofokussystem der D4s als extrem treffsicher erwiesen. Der Autofokus und die Spiegelmechanik wurden gegenüber der D4 überarbeitet und ein schnell auf sich zubewegendes Motorrad ist für die Kamera und ihr Fokussystem kein Problem.

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Als überaus praktisch habe ich die Autofokus-Gruppenfunktion empfunden. Dabei werden um das ausgewählte Fokusmessfeld 4 weitere Messfelder (je eines oben, unten, links und rechts) zugeschaltet. Diese 4 zusätzlichen Felder sorgen nun dafür, dass die Schärfe richtig eingestellt bleibt, wenn das Motiv kurzzeitig aus dem eigentlichen Messfeld herauswandert oder von einem anderen Objekt verdeckt wird. Die Ergebnisse haben mich sehr beeindruckt.

Auch die Geschwindigkeit mit der die Kamera ihr Ziel erfasst ist beeindruckend. So habe ich mich am Ende der Sprünge positioniert und wollte die Fahrer in der Luft erwischen, wenn sie aus dem Nichts plötzlich am Himmel erscheinen — es geht wirklich schnell und man hat kaum eine Ahnung wo sie genau auftauchen.

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Ich habe durch den Sucher geschaut und versucht die schnellen Fahrer zu erwischen. Oft habe ich während dem Auslösen gedacht „OK, das wird nichts, da warst du zu spät und die Kamera kann das nicht erwischt haben“. Aber der Kontrollblick auf dem Monitor hat mich dann eines besseren belehrt. Die D4s kann es !!

Schnell, schneller,…

Die Seriengeschwindigkeit ist ebenfalls beeindruckend. Die D4s schafft 11 Bilder pro Sekunde und das inklusive Fokussieren. Der interne Speicher der Kamera ist gross genug um ca. 40 RAW-Bilder in einer Serie zu schiessen. Wenn man auf JPEG ausweicht sind sogar 90 Bilder drin. Setzt man auf die XQD-Speicherkarten sollen es bis zu 200 Bilder am Stück werden (ich warte noch auf meiner Lieferung dieser sündhaft teuren Speicherkarten).

Der Sensor

und hier kommt meine grösste Freude auf. Die D4s bietet gegenüber der D3 nun 16.2 Megapixel was etwas komfortabler ist um auch mal einen Ausschnitt zu vergrössern und dabei nicht zu schnell ans Limit zu kommen. Aber viel mehr möchte ich die Empfindlichkeit des Sensors in den Vordergrund stellen. Die maximale Empfindlichkeit lässt sich bis auf ISO 409’600 einstellen, was sich aber in der Praxis nicht bewährt — obwohl ein Profi macht lieber so sein Bild als gar nicht. Hingegen ist der normale ISO-Einstellbereich der D4s zwischen ISO 100 und ISO 25’600 absolut brauchbar und auch darüber hinaus lässt sich einiges anfangen.

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Das Bild oben wurde mit ISO 32’254 aufgenommen und ist völlig unbearbeitet. Absolut brauchbar — meine ISO-Automatik wurde nun bei 25’600 fixiert. Da überlegt man sich auch mal, ob man eigentlich noch einen Blitz braucht (Joke-Modus aus).

Stärken und Schwächen der Kamera

+ Die Bildqualität ist super, die Lichtempfindlichkeit Top. Das Tempo der Serienbildfunktion ist toll und der sehr schnelle Autofokus überzeugen. Das Ganze in einem robusten Gehäuse verpackt und mit einem Akku bestückt der scheinbar ewig zu halten scheint.

– Gross, schwer und teuer (aber im Vergleich was ein Dampfschiff kostet, ist es ein Schnäppchen). Das Bedienkonzept könnte für mich auch noch verbessert werden — dazu melde ich mich mal bei Nikon an.

Die D4s wird mir sicherlich viel Freude bereiten. Sie ist die ideale Begleiterin für Actionbilder bei wenig Licht. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen mit ihr.


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