
Nun lasse ich die Katze aus dem Sack bzw. den Storch in die Luft.
Letztes Jahr habe ich mir ein Foto-Projekt in den Kopf gesetzt, bei dem ich unsere Gemeinde fotografisch dokumentieren möchte. Aber, wie kann ich das umsetzen damit es einen einzigartigen Charakter bekommt? Einfach mit Kamera und Stativ losziehen und die schönsten Ecken festhalten — Nein, es muss etwas spezieller werden, nicht alltäglich. Also weiter am Konzept gearbeitet.
Plötzlich lag die Idee einfach so vor mir. Brittnau ist ein Storchen-Dorf — also sollte die Reportage der Gemeinde aus Sicht des Storch sein. Schön länger bin ich mit Michael unsere beiden Leidenschaften am diskutieren. Er fliegt leidenschaftlich gerne… ob in Echt oder mit den Modellflugzeugen oder Helikoptern spielt dabei keine Rolle. Immer wieder haben wir uns ausgedacht wie man an einen Heli eine Spiegelreflex montiert und bedient. Nur schnell war auch immer wieder die Erkenntnis da, dass man dafür am Ende immer zwei Personen benötigt — einen Piloten und einen Fotografen.
Und im Herbst 2015 habe ich mich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt. Was benötigt man für ein Flugobjekt um eine professionelle Ausrüstung daran zu befestigen? Stunden der Recherche und am Ende war immer die Erkenntnis „Charlie, das willst du nicht bezahlen“. Dazu muss ich noch erwähnen das ich absolut kein Talent habe um mit Flugobjekten jeglicher Art umzugehen. Ich habe ja schon Schwierigkeiten mit Rechts und Links zu unterscheiden, also wie soll ich im Griff haben das bei einer 180° Wende alle Funktionen nun auch seitenverkehrt sind — und mich dabei noch auf ein mögliches Bild zu konzentrieren. Keine Chance…
Die Antwort heisst Multikopter.
Ich konnte mir das nie richtig vorstellen und muss gestehen das ich nicht wirklich ein Fan davon bin. Es erschreckt mich zu sehen was damit alles möglich sein kann und ich stelle mir auch schnell mal vor was damit passieren könnte. Trotzdem ist es vermutlich meine Lösung. Und so habe ich mich auf dem Markt umgesehen, habe viel gelesen und unzählige beeindruckende (einige waren auch beängstigend) Videos unter Youtube angeschaut und dann habe ich meine Bestellung ausgelöst.
Die DJI Phantom 3 Professional landete im Einkaufskorb.
Der grösste Vorteil für mich ist die autonome Flugeigenschaft. Dieser Quadrokopter bleibt an Ort und Stelle wenn man keine Bedienung an der Steuerung macht. Durch das GPS-Ortungssystem kann sie Wind ausgleichen und schwebt so an Ort und Stelle. Also kann ich mich zuerst ums Fliegen kümmern und wenn ich die Phantom 3 dann an Ort und Stelle habe, lass ich sie schweben und kümmere mich um das Bild. Perfekt — für einen Newbie wie mich. Unterstützt wird man dabei von einer App auf dem Handy die mit der Fernsteuerung verbunden wird und das Bild der 4K-Kamera Live auf das Handy-Display überträgt. Die Aufhängung (Gimbal) der Kamera leistet dabei perfekt ihren Dienst und schützt die Film- oder Fotoaufnahme vor Verwacklungen.
Das Bild aus diesem Beitrag ist eine der ersten Aufnahmen und zeigt den Lindenhubel in Brittnau mit dem Blick ins Wiggertal. Ich werde 2016 ab und an mit meinem Quadrokopter im Einsatz sein und „mis Dorf“ aus der Perspektive der Störche aufnehmen — Du kannst also gespannt sein wie es weitergeht.